Stratigraphie und lokale Geologie (Fuschler Ache)
von Geologe Dr. Heinrich Winkler
A. Zahlen zur Fuschler Ache:
Die 16 km lange Fuschler Ache verbindet den Fuschlsee (664 m ü.A.) mit dem Mondsee (481 m ü.A.). In Salzburg hat der 7,4 km
lange Teil eine Höhendifferenz von 141 m und ein mittleres Gefälle von 1,9%, in OÖ bei 8,4 km und 42 hm (Hektometern) ein
Gefälle von 0,5%. Das Einzugsgebiet beträgt in Salzburg 92,6 km², in OÖ 25 km², zusammen also 117,6 km².
Der Fuschlsee ist 4,2 km mal 0,8 km groß, er hat 2,65 km², 98 Mio m³, 67 m Tiefe, 29 km² Einzugsgebiet und wirkt für
Hochwässer der Fuschler Ache wie ein Retentionsbecken.
B. Geologie und Stratigraphie:
Bei einem mittleren Jahresniederschlag von 1500 mm und bei Abzug von 1/3 als Verdunstung gehen über Versickerung (kommt als
Quelle wieder zur Ache) und Oberflächenabfluß (0,06 km³/a auf 117,600.000 m²) im Jahresschnitt 3,7 m³/s in den Mondsee.
Für die Entwicklung der Ache und den Talaufbau folgt eine vereinfachte Übersicht über Alter und Zeitdauer nach der
geologischen Zeittafel (Stand der Stratigraphie 2017) mit besonderer Berücksichtigung von Klima- und Umweltänderungen auf die
Entwicklung des Lebens und des Menschen.
Daraus folgt eine fachliche Entwicklung der Talform und der Fuschler Ache.
4,54 - 4,0 Mia: Hadaikum: 600 Mio Jahre Dauer
4,54 - 4,0 Mia:
Hadaikum:
600 Mio Jahre Dauer
Vor 4,54 Mia Jahren ist die Erde entstanden und es haben sich die Planeten gebildet. Das älteste Gestein der Erde ist ein
granatführender Amphibolit aus Inukjuak, Quebec, Kanada, mit einem Alter von 4,28 Mia Jahren.
4,0 – 2,6 Mia:
Archaikum:
1400 Mio Jahre Dauer
Die Erde war ein glühender Feuerball, der allmählich eine Atmosphäre aus Methan, Ammoniak und Wasserdampf bildete, sich
allmählich abkühlte und um 3,8 Mia Jahren den ältesten Nachweis von Leben hat. Um 3,5 Mia Jahren gab es erstes akkumuliertes
Leben in Form von Stromatolithen (kleine Bakterienrasen-Kalkhügel im Meeressandboden).
Vor 4,54 Mia Jahren ist die Erde entstanden und es haben sich die Planeten gebildet. Das älteste Gestein der Erde ist ein
granatführender Amphibolit aus Inukjuak, Quebec, Kanada, mit einem Alter von 4,28 Mia Jahren.
4,0 – 2,6 Mia: Archaikum: 1400 Mio Jahre Dauer
Die Erde war ein glühender Feuerball, der allmählich eine Atmosphäre aus Methan, Ammoniak und Wasserdampf bildete, sich
allmählich abkühlte und um 3,8 Mia Jahren den ältesten Nachweis von Leben hat. Um 3,5 Mia Jahren gab es erstes akkumuliertes
Leben in Form von Stromatolithen (kleine Bakterienrasen-Kalkhügel im Meeressandboden).
2600 – 542 Mio: Proterozoikum: 2058 Mio Jahre Dauer
Ab diesem Zeitpunkt kondensiert Wasser, ab 2,5 Mia Jahren gibt es den ersten Sauerstoff in der Atmosphäre. Dieser lässt Eisen
als Eisenoxid sedimentieren und es bilden sich im Meer die ersten Lebensspuren (Bakterien). Ab 2,3 Mia Jahren wird durch
Photosynthese von Cyanobakterien massiv Sauerstoff (~5%) erzeugt. Vor etwa 2,1 Mia Jahren besiedelten komplexe mehrzellige
Lebensformen (rundliche Gabonionten in Tonschiefern, Dm bis 17 cm) in Gabun das Flachmeer, die aber durch nachfolgenden
Sauerstoffmangel in der Atmosphäre wieder ausstarben. Ab 1,5 Mia Jahren bilden sich die ersten Grünalgen und ab 1,2 Mia Jahren
die ersten Rotalgen. Von 2,0 Mia bis 800 Mio war der Luftsauerstoffgehalt gering (<1%), ab 600 Mio hat er das heutige Niveau
von 21% erreicht.
Die weitere Lebensentwicklung wurde wiederum durch mehrere Eiszeiten um 650- 620 Mio fast gänzlich unterbrochen, da die
Erdtemperatur zwischen + 50°C und -50° C schwankte, der Atlantik mehr als 800 m tief vereiste (Snowball Earth) und unter dem
Eis wahrscheinlich nur mehr Bakterien überlebten, da den Algen das Sonnenlicht fehlte. Vulkanismus (Asche) sorgt für eine
schwarze Einfärbung der Eisoberfläche, die Sonne wärmt dann die Erde wieder auf. Um 630 Mio treten erste Schwämme auf. Ab 570
Mio Jahre trat die Ediacarafauna auf, meist schwimmende, cm-große Gebilde mit füßchenartigen Ausstülpungen (ähnlich
mehrbeinigen Gummibärchen).
Aus dieser ersten geologischen Zeit stammt das älteste Gestein von Österreich, ein granatführender Gneis von Frauenberg bei
Bruck an der Mur (Steiermark) mit einem Alter von 2,55 Mia Jahren. Das nächstälteste Gestein ist ein Granitgneis (Dobragneis)
aus Streitwiesen in Niederösterreich mit 1,38 Mia Jahren.
Thalgau liegt damals noch am Südpol (Antarktis).
542 – 488 Mio: Kambrium: 54 Mio Jahre Dauer
In der kambrischen Lebensexplosion ab 542 bis 488 Mio Jahre bildeten sich alle Tierstämme außer den Wirbeltieren (Einzeller,
Quallen, Korallen, Würmer, Brachiopoden (Lochmuscheln), Ammoniten (Kopffüssler), Seesterne, Trilobiten (Dreilappkrebse, z.T.
äußerlich ähnlich den heutigen Pfeilschwanzkrebsen), Bryozoen (Moostierchen). Im Marble Canyon (525 - 500 Mio Jahre) in Kanada
wurden Gliederfüsser (bis 10 cm), Gliederfüsserräuber (bis 75 cm), Rippenquallen, Schwämme, Nesseltiere, Chordatiere,
Stachelhäuter, Stummelfüsser, Gliederfüsser, Armfüsser, Platt-, Schnur- und Ringelwürmer und Weichtiere gefunden.
Thalgau ist auf Höhe von Südafrika gewandert.
488 – 443 Mio: Ordoviz: 45 Mio Jahre Dauer
Im Ordoviz treten neu Graptolithen (astförmige Kolonien einfacher Hohltiere) als Leitfossilien auf, weiters Nautilus
(Perlboot), Orthoceren („gerade“ Ammoniten, ), Schnecken, Kieselschwämme, Stachelhäuter und die ersten Wirbeltiere als Fische
mit Knochenplatten ohne Innenskelett.
443 – 416 Mio: Silur: 27 Mio Jahre Dauer
Im Meer gibt es 2 m große Riesenkrebse, Panzerfische und Knorpelfische (erste Wirbeltiere). Es gibt marine Wirbellose
(Invertebraten) und Wirbeltiere (Vertebraten, Fische mit Innenskelett), erste Landpflanzen (Nacktfarne) und Gliederfüßer
erobern das Land. Um 440 Mio führt ein gamma-flash zu NO2-Bildung (Salpetersäure) aus der Luft und zu einem Massensterben von
90% der Arten (Erste Weltkatastrophe). Aus den Zuwachsringen an den Korallen ergibt sich ein Jahr zu 410 Tagen zu je 21 Stunden.
416 – 359 Mio: Devon: 57 Mio Jahre Dauer
Auftreten der Quastenflosser, Lungenfische, vierfüßiger Amphibien, Conodonten (mikroskopisch kleine Zähne von Würmern als
Leitfossilien), Bärlapp- und Schachtelhalm-Bäume bilden Wälder (älteste Kohleflöze). Im Süden bilden sich im Meer geschichtete
Sand- und Schlammablagerungen, die später durch Druck und Hitze zu metamorphen Glimmerschiefern (Grasberge der Grauwackenzone)
umgewandelt werden. Das Devon wird im Norden durch den Old-Red-Sandstein bestimmt und es wird durch eine große Vulkankatastrophe
beendet (90% der Arten sterben aus, zweite Weltkatastrophe). Am Ende ist der Höhepunkt der variszischen Gebirgsbildung.
Thalgau liegt in Äquatornähe.
359 – 299 Mio: Karbon: 60 Mio Jahre Dauer
Tropisches Klima auf der Norderde mit 1 m dicken Schachtelhalmen, Sümpfe mit baumgroßen Farnen und Bärlappgewächsen (Siegel-
und Schuppenbäume) führen zur Anlage von lagiger Steinkohlebildung (vor allem im Ruhrgebiet), erste Nadelbäume,
gesteinsbildende mm-große Urtiere (Foraminiferen und Fusulinen), 1300 Insektenarten als Aas- und Fleischfresser mit
Spannweiten bis 75 cm, Haie, Rochen, aus den Quastenflossern entstehen die Amphibien und daraus dann Reptilien (erstes
Hinterhauptgelenk bei Reptilien), davon der 2,4 m lange Cotylosaurier (panzerlurchähnlicher erster Saurier). Auf der Süderde
Gondwana (z.B. Zentralafrika) ist dagegen Eiszeit.
Im Raum Fuschlerache:
Der Bereich Thalgau und Umgebung ist in einem vulkanischen Bereich gelegen, in dem großflächig Magmen aus dem Erdmantel und
aufgeschmolzene Erdkruste zu den ersten Gesteinsdecken geführt hat, die durch Metamorphose weiter umgewandelt wurden.
Der tiefste Bereich unter der Fuschler Ache besteht aus über 4 km mächtigen Kristallin (Granite, kalkfrei) der Böhmischen
Masse und ist etwa 620 bis 250 Mio Jahre alt. Diese hier ältesten Gesteine tauchen von der Oberfläche im Mühlviertel langsam
nach Süden ab und liegen in Straßwalchen in 4 km Tiefe, in Thalgau in 6 km Tiefe und in Fuschl in 7 km Tiefe. Die gesamte
Ost – West – Erstreckung der Böhmischen Masse reicht über Deutschland (Bayrischer Wald, Saxothüringen, Erzgebirge,
Schwarzwald), Frankreich (Vogesen, Zentralmassiv, Bretagne) bis Spanien (Galizien). Es handelt sich dabei um silikatische
(kalkarme) Gesteine, die sich ab etwa 620 Mio Jahren (Thaya-Pluton) gebildet haben. Ausgangsmaterial waren vulkanische
Gesteine und Tiefengesteine (Plutone), aber auch tektonische Aufschuppungen aus der Erdkruste und auch schon Sedimente,
jedoch hier ohne Fossilien.
Mühlviertler Granite:
So dringt beispielsweise nach der Rb-Sr-Geochemie um 330 Mio Weinsberger Granit auf, um 325 Mio Eisgarner Granit, um 323 Mio
Migmagranit, um 323 bis 318 Mio Diorit und Gabbro, um 316 Mio Mauthausener Granit, um 310 Mio Freistädter Granodiorit, der
bayrische Pfahl liegt um 325 Mio.
Hohe Tauern:
Gleiches Alter (340 bis 300 Mio) haben die anschließenden Zentralgneise der Tauern, sie stammen allerdings aus einer
südlicheren Einheit. Insgesamt handelt es sich um einen Zeitraum starker vulkanischer und tektonischer Aktivität
(variszische Gebirgsbildung).
299 – 251 Mio: Perm: 48 Mio Jahre Dauer
Um 270 bis 265 Mio Jahre treten weiter tektonische Faltungen mit Aufdringen großer granitischer Massen im Mühlviertel (und
Thalgau) auf. Diese variszische Gebirgsbildung verbindet den Südkontinent Gondwana mit Euramerika, dies führt zur Bildung des
Superkontinents Pangäa. Das Klima war wüstenartig, es gab austrocknende Meeresarme mit Haselgebirge (Zechsteinmeer in
Deutschland, Gips und Salz von Dürnberg). Um 250 Mio Jahre bricht der Pangäa-Kontinent wieder auseinander und es folgte eine
extreme weltweite Vulkankatastrophe mit dem „sibirischen Trapp“ aus riesiger Magmablase (basaltisches Lavafeld mit 2.500 km
Durchmesser und 2 km Dicke, Dauer 1 Mio Jahre, CO2 dreimal so hoch wie heute, sauerstoffarme Meere mit H2S, Temperaturanstieg
um 15°C, bei uns 2 – 10 m mächtige Werfener Schichten aus Vulkanasche von Vorarlberg bis Wien), bei der 99% aller Arten
(größtes bekanntes Massensterben) ausstarben (Dritte Weltkatastrophe), mit einer folgenden Eiszeit.
Bei den Reptilien bildet sich die Schläfengrube.
251 – 200 Mio: Trias: 51 Mio Jahre Dauer
Nun beginnt das Erdmittelalter (Mesozoikum) mit seinen Sauriern und Ammoniten, daneben untergeordnet mit den ersten
Säugetieren (Trias), ersten Vögeln (Jura) und ersten Blütenpflanzen (Kreide). Der Pangäa-Kontinent bricht auseinander und die
Bruchstelle wird zum ost-west-verlaufenden Trog des tropischen Tethismeeres mit Thalgau, ca. 300 km breit von Europa bis
Himalaya. Am Kontinentalsockel bilden sich an Riffen, Atollen und Lagunen tausende Meter mächtige Kalke und im mehrere
kilometerbreiten Flachwasser Dolomit.
Der Einheitskontinent Pangäa bricht um 225 Mio völlig auseinander, die Bruchstelle ist ein Meerestrog (Tethismeer) von Spanien
bis in den Himalaya. Der Tethismeerestrog wird breiter (etwa 3 cm/Jahr) und sinkt ein. Je nach Wassertiefe des tropisch warmen
Schelfmeeres wird in Österreich durch kalkabscheidende Organismen (Algen, Schwämme, Korallen) Kalk oder im lebensfeindlichen
Flachwasser (Gezeitenbereich ähnlich einem Watt) Dolomit abgelagert. Der absinkende Schelf ergibt damit bis 3000 m mächtige
Karbonatplattformen als Hauptteil der Kalkalpen. Das tropische Tethismeer als Schelfmeer wechselt mit Landflächen
(Buntsandstein aus Wüstensand) und größerer Wassertiefe (Muschelkalk), vom Bodensee bis Hamburg liegt ein Flachstmeer
(Meterbereich), das im Keuper bei 40°C Wassertemperatur (lebensarmes Schilfmeer) tausendemale austrocknet und jeweils Gips und
Salz (völlige Austrocknung), Ton (Riesenüberschwemmung) und Dolomit (metertiefes Ruhewasser) in mm-Lagen („Gipskeuper“) im
Jahreszeitenrhytmus ablagert. Zum Ende der Trias um 200 Mio gibt es einen katastrophalen Vulkanismus (mit EMP), 90% der Arten
sterben aus (Vierte Weltkatastrophe).
Bei den Tieren bilden sich Gebisse mit verschiedenen Zahnformen, bei den Reptilien Säulenbeine und zuletzt beim Übergang vom
Reptil zu Säugetieren Milchdrüsen. Als neue Tierform treten Dinosaurier auf.
Raum Fuschlsee:
Den Hauptteil der Ablagerungen im Raum Fuschlsee bilden die Kalkalpen des Triasmeeres, Kennzeichen sind die kahlen,
verwitterten Felswände. Die Kalkgesteine rund um den Fuschlsee werden im Tethismeer abgelagert (Gitzen und Lidaun aus
Dachsteinkalk, Feldberg und nördlicher Filblinghang aus Hauptdolomit, die Fuschlseeufer aus Wettersteindolomit, der Schober
und Ellmaustein aus Wettersteinkalk, Schloß Fuschl aus Gutensteinkalk). Dolomit ist wegen seiner Splittrigkeit total
wasserdurchlässig, in seinem Gebirgsbereich gibt es keine Quellen.
Tektonik:
Diese ursprünglich im Meer abgelagerten Kalke (ähnlich dem Barriere-Riff in Australien) werden in folgenden Zeiten der alpinen
Gebirgsbildung verfaltet, verschoben und herausgehoben.
Schichten:
Auffallend ist, dass in den meisten, derartigen Sedimentablagerungen die Gesteine geschichtet sind. Dies bedeutet, dass die
kontinuierliche Kalkablagerung plötzlich und in zeitlich regelmäßigen Abständen durch den plötzlichen Anfall von absterbenden
Lebewesen, die mit ihrer Biogenschicht diese Fuge erzeugt haben, unterbrochen wurde. Im Vergleich von Anzahl und Zeitdauer der
Schichten und Fugen tritt dies in etwa alle 100.000 bis 200.000 Jahre auf.
Aufgrund der Regelmäßigkeit in den geologischen Zeiten dürfte eine wahrscheinliche Ursache die sein, dass die Sonne nicht nur
einen 13-jährigen Sonnenfleckenzyklus hat, sondern als Atomkraftwerk durch einen Art „SUPERGAU“ mit seinen Strahlen (Licht,
UV, Infrarot, alpha, gamma, etc.) und Massenauswürfen im oberflächlichen Meer das Leben abtötet, vermutlich aber auch am Land.
200 – 145 Mio: Jura 55 Mio Jahre Dauer
Das Meeresbecken der Tethis sinkt weiter stark ab und es lagern sich rotgefärbte (=eisenhältige) Kalke (Schwellenfacies von
Hierlatzkalk mit Crinoiden und Adneter Kalk mit Ammoniten), kalkfreie Radiolarite der Tiefsee (>5000m), Breccien und
Feinschutt als Unterwasserabbrüche, Kieselkalke (Strubberg-, Tauglboden- und Oberalmer Kalke mit 20% Kieselalgenskleriten)
und manganführende Mergel ab.
Neu treten Schnabel- und Beuteltiere, beuteltierartige Säugetiere mit Gebärmutter, Archäopterix (Urvogel) und Knochenfische
auf. Amerika und Europa driften auseinander und entwickeln sich mit Flora und Fauna unterschiedlich.
Fuschler Ache:
Juragesteine treten vereinzelt, z.B. am Filblingrücken aus Oberalmer Kalken (graue Kalke mit schwarzen Quarzknollen) und
Ruhpolding/Tauglboden-Kieselkalk auf. Die fein verteilte kieselige Substanz beginnt zu wandern und wandelte sich metamorph zu
Hornsteinknollen (Feuersteine) um. Diese sind später in der Steinzeit Grundlage der Mondsee-Pfahlbau-Kultur, da sie das
notwendige Ausgangsmaterial für die Herstellung von scharfen Äxten und Messern aus „Feuerstein“ gewesen sein dürften.
145 – 65,5 Mio: Kreide 80 Mio Jahre Dauer
Das Kreidemeer bedeckt Europa. In Europa beginnt ab 100 Mio das Tethysmeer sich zusammenzuschieben, Afrika drückt gegen
Europa, die Kontinentalplatten wandern aufeinander zu und beginnen sich zu überschieben (Subduktion mit Vulkanismus). Der Trog
des Tethismeeres beginnt sich zu verengen und leitet die alpine Gebirgsbildung ein, die Gesteine der Meeresablagerungen und
Vulkane werden verfaltet, überschoben und kilometerhoch herausgehoben, das brüchige Gestein der aufgefalteten Berge zerbricht
und verwittert. In den verengten Meerestrog werden große Mengen toniger, mergeliger und kalkiger Sedimente (Flysch) in Form
von bankigen und plattigen Schichten abgelagert. In der Oberkreide wird der Untersberg Marmor als Brandungsbreccie gebildet.
Der Tethystrog wird weiter zusammengedrückt, es entstehen Gebirge vom Atlas, den Pyrenäen, den Alpen, über den Himalaya bis
nach Indonesien (alpidische Orogenese als letzte Gebirgsbildung der Erde).
Schichtgrenzen deuten meist auf die Ablagerung von abgestorbenen biologischen Zwischenschichten im Meer, die auf regelmäßige
katastrophale Ausbrüche (etwa alle 100.000 Jahre) durch den atomaren Prozeß der Sonne (gamma-flash?) hinweisen dürften. Ein
massives weltweites Großereignis tritt auf.
Um 65 Mio schlägt ein 10 km großer Komet in Yukatan ein und bildet einen 200 km großen Krater. Die Erde wird durch den Staub
auf Jahre verdunkelt und der folgende Dauerwinter lässt praktisch alle großen Tiere (alle Saurier) über 10 cm, die sich nicht
verkriechen können, und tropische Meeresbewohner (Ammoniten, Belemniten) aussterben (99% der Arten, fünfte Weltkatastrophe),
die Einschlaggrenze wird durch eine weltweite dm-Schicht mit winzigen Iridiumkügelchen markiert. Vögel und kleine Säugetiere
mit warmen Blut als letzte biologische Entwicklung überleben.
Fuschler Ache:
Der gesamte Thalgauer Raum (von Thalgauegg bis über den Kolomansberg, von Eugendorf bis Mondsee) besteht aus braunen bis
grauen, bankigen Flyschsandsteinen (aus Kalk und/oder Quarz) und Flyschmergeln der Kreide, deren Schichten später durch die
alpine zusammenschiebende alpine Tektonik praktisch vertikal aufgestellt wurden. Bestimmte Quarzsandsteinplatten werden für
Mühlsteine, Schleifsteine (händische und motorgetriebene) und Wetzsteine für Sensen verwendet.
65,5 – 23 Mio: Paläogen (Älteres Tertiär): 42 Mio Jahre Dauer
Das Tertiär ist die Zeit des Molassemeeres von Bayern bis Wien, das hier vor allem nördlich vom Flachgau vorkommt. Die in den
42 Mio Jahren von den Alpen nach Norden abgeschwemmten Ablagerungen bestehen aus 2 – 3 km mächtigen, feinkörnigen,
geschichteten Meeressedimenten. An den Polen gemäßigtes Klima, in Europa warmes Klima (Frostfrei mit Mittelwert von 17°C). Um
35 Mio viele Asteroideneinschläge am Ende des Eozän.
In den höheren Schichten wurden die biogenen Schlammanteile (Lattorf Fischschiefer) zu Erdgas und Erdöl umgewandelt. Diese
werden durch Druck und Temperatur in Erdgas und Erdöl umgewandelt und wandern zusammen mit dem noch eingeschlossenen
Meerwasser in sandige oder kiesige Schichten und Schichtlinsen, die durch Flüsse aus den Alpen gebildet werden. Ein derartiger
„verschütteter Schotterkegel“ in etwa 2 km Tiefe nördlich von Straßwalchen stellt eines der größten Gasvorkommen dar. Dabei
wird meist bei über 3 km Tiefe wegen der hohen Druck- und Temperaturbedingungen Öl „gecrackt“ und es ist meist nur mehr Erdgas
vorhanden. Dabei wird in sogenannten Erdölfallen unten Wasser, in der Mitte Erdöl und oben Erdgas abgelagert. Die Kunst der
Erdölförderung besteht darin, den Ölhorizont anzubohren und durch den Druck des Erdgases das Erdöl nach oben drücken zu
lassen. Bei nachlassendem Druck werden Gestängetiefpumpen auf einem Pumpenbock eingesetzt.
Fuschler Ache:
Die vorlandfernen, sandigen und schluffigen Schichten des Molassemeeres liegen meist horizontal (authochtone Molasse) vor, nur
die vor dem Alpenvorland liegenden, tektonisch gedrückten Flyschschichten wurden aufgeschoben und gefaltet (gestörte Molasse
oder Faltenmolasse). In Thalgau wurden diese hier 500 m mächtigen Tonmergelschichten (Oligozän) in 3 km Tiefe noch vom Flysch
überschoben (überschobene bzw. subalpine Molasse). Die älteren, flach gelagerten Flyschsandsteine wurden dabei wie eine
Wolldecke zusammengeschoben, die Sandsteine wurden durch die Auffaltung senkrecht aufgestellt, im Bereich Thalgau ist diese
Faltenstruktur durch einen von Innsbruck bis Amstetten verlaufenden Bruch verschoben worden und das Sandstein-Faltenpaket
zwischen Kolomannsberg und Thalgauegg ist um 200 m abgesackt und zum Talboden geworden. Diese Bewegung ist derzeit im mm-
Bereich noch aktiv, erkennbar sind diese beweglichen Gesteinspaketgrenzen an den Ost-West-Fahrbahnrissen der Autobahn A1.
23 – 2,588 Mio: Neogen (Jüngeres Tertiär) 21 Mio Jahre Dauer
Um 20 Mio Jahre ist der Höhepunkt der alpinen Gebirgsbildung. Das Molassemeer beginnt zu verlanden und zu versanden. Anfangs
werden in OÖ noch große Mengen von biogenen Schlämmen als erdgashältige Schichten abgelagert. Das Erdgas wandert in die Poren
der Schuttfächer der Puchkirchner Serie ein.
Dazu gibt es anfangs (Miozän) sauren Schild-Vulkanismus (Quarztrachyt in Gleichenberg), im Pliozän dann basische Pipes mit
Basalten (Riegersburg). Im allgemeinen sind aber saure, helle, zähflüssige Laven (mit Kieselsäure) das Ergebnis der
Aufschmelzung der quarzhältigen Erdkruste (z.B. Kegelvulkane wie Ätna und Vesuv), basische, dunkle, dünnflüssige sind Magmen
aus dem kieselsäurearmen Erdmantel (Schildvulkane wie der Mauna Loa auf Hawai).
Es herrscht warmgemäßigtes Klima, das ab 10 Mio immer trockener wird. Um 6 Mio sind in Götzendorf (50 km NO Wien) Primaten
nachgewiesen, in Vösendorf Platane, Ahorn, Pappel, Walnuss, Götterbaum, Kastanie, Zimtbaum, es gibt auch Pferde, hornlose
Nashörner, Seekühe, Elefanten, Waldantilopen, Säbelzahnkatzen, Hyänen, Tapire, Deinotherium (mammutähnlich).
Die Klimaänderung dürfte mit der Austrocknung des Mittelmeeres (darin Salzlagerstätten vor Ägypten und Libyen in 4000 m
Tiefe nachgewiesen) zusammenhängen, das auch zur Austrocknung von Afrika geführt hat (Urwälder wurden zu Savannen:
Menschenvorläufer müssen von den Bäumen auf die Erde herunter und laufen lernen). Zugleich hat sich mehr arktisches Eis
gebildet (Abkühlung) und der Weltmeeresspiegel sank um etwa 50 m, erkennbar an Brandungsterrassen. Nach einigen hunderttausend
Jahren hat sich dann in Gibraltar ein 900 m hoher Wasserfall gebildet und der Atlantik hat das Mittelmeer wieder aufgefüllt.
Auch jetzt verdunstet mehr Wasser im Mittelmeer als durch die Flüsse nachfließen. Weltweit verdunstet 1 Bio l/Tag.
Um 14,5 Mio schlägt ein 1,5 km großer Komet im Nördlinger Ries (Durchmesser 22 km) ein und erzeugt aus geschmolzenem Quarzit
die Moldavite (Halbedelstein). Heute sind 1100 Kometen mit einem Durchmesser größer als 1 km Durchmesser bekannt, nach
Astronomen sind es aber wahrscheinlich 6600.
Vor 2,8 Mio Jahren explodiert in einer geringen Entfernung von 150 Lichtjahren eine Supernova in der Tuc-Hor-Sterngruppe.
Ein 1 Sekunde kurzer Gammablitz (gamma-ray bursts GRB) verbrennt alles Leben vor allem auf der südlichen Erdseitseite,
der das Klima veränderte und es gab ein Massenaussterben von großen Meerestieren wie etwa einem busgroßen Hai, nur kleine Tiere
unter der Erde wie etwa Mäuse überlebten. Im obersten Pliozän wehen daher Stürme über diese blanke Erde und bilden weite Lösssedimente.
Vor 2,588 Mio Jahren schlägt aus Süd ein >30 km großer Asteroid (Kobalt-Kongo-Asteroid CoConAT, als Bruchstück von dieser Supernova) 2000 km schleifend über das
Kongobecken ein und bildet im Südkongo 70% des weltweit vorkommenden Kobalts auf der Erde.
Dessen in 7 Teile zerbrochener metallischer Asteroidkörper versinkt am Ende der Gleitbahn
in 30 km Tiefe als Bangui-Magnet-Anomalie BMA, der Metallstaub regnet im Meer ab und bildet die Manganknollen.
Der feine Staub kühlt die Erde schlagartig um 15° ab und die Eiszeiten beginnen. Die
Erdachse wird um +/-1,5° Obliquität verschoben (Milankowich-Berechnungen).
Die Meeresverbindung von Pazifik und Atlantik im Raum Panama wird durch Vulkane unterbrochen, die warme Meeresströmung vom
Pazifik in den Atlantik und zur Arktis unterbrochen und es bildet sich der kleinere Golfstrom in Richtung Europa (30 Mio l/sec
warmes Wasser als thermohaline Zirkulation), als Folge bildet sich eine Eiskappe in der Arktis.
Quer zur Gebirgsbildung der Alpen (Afrika schiebt sich auf Europa zu) bilden sich zwei große und tiefgreifende Störungen nördlich
der Alpen, die SEMP-Störung (Salzach-Ennstal-Mariazell-Puchberg-Störung) und die ISAM-Störung (Innsbruck-Salzburg-Amstetten-Störung) vor den Zentralalpen.
Fuschler Ache:
Die große ISAM-Störung (Innsbruck-Salzburg-Amstetten) verläuft etwa 50 km weiter nördlich der SEMP-Störung, hier
genau über das Tal von Thalgau, das dadurch zwischen Kolomannsberg und Thalgauegg um etwa 500 m abgesenkt wurde.
Die kalkalpine Aufschiebung auf den Flysch ist z.B. direkt am Ansitz Wartenfels.
In einzelnen Tiefensondenbohrungen (Ort Thalgau, Enzersberg) wurden in 90 m Tiefe wassergesättigte (fließende), tertiäre Sande
(Phosphoritsande, Glaukonitsande) als Flyschauflagerung angetroffen, in der 74 m tiefen Bohrung SONY nicht.
Die Südflanke der aktiven ISAM-Störung bilden steile Kalkwände auf dem Flyschsandstein (sozusagen ein schlechtes Fundament für
Berge wie z.B. den Untersberg, Nockstein, Schober und Drachenwand). Die alpine Gebirgsbildung mit dem Abtauchen Europas unter
Afrika (Subduktion) ist in vollem Gange, auch heute noch mit etwa 1,5 cm bis 3 cm Verschiebung pro Jahr. Das Gewicht der hier
auf dem Flysch auflagernden Kalkalpen drückt sich bis in den Erdmantel durch. Die Kalke werden von Süden mit etwa
30% Steigung (!) auf den Flysch aufgeschoben. Diese kalkigen Inselberge wie der Traunstein, Schober und Nockstein sind nur
wie die Kirschen auf eine Schwarzwälder Torte (den Flysch) aufgesetzt und gehen keineswegs in die Tiefe wie ein Eisberg.
Thalgauegg besteht aus diesen Flyschsandsteinplatten und diese tauchen leicht abfallend unter den Schober ab. Diese
ursprünglich horizontalen Platten wurden durch das tektonische Zusammenschieben (alpine Gebirgsbildung) aus der horizontalen
Lagerung vor den Alpen übereinander gestapelt und steil südgeneigt (südfallend) aufgestellt mit Ost-West-Ausrichtung
(Streichrichtung), sichtbar z.B. an der Schlucht der Fuschler Ache in Elsenwang.
Die paketweise Bewegung der plattigen Flyschsandsteine ist auch heute noch (=rezent) aktuell und aktiv, sichtbar an den
Längsrissen der A1- Autobahn zwischen Mondsee und Thalgau, seit etwa 50 Jahren um 5 cm (1 mm/a) und sie werden von der
Autobahnverwaltung als (Zwischen)sanierung geklammert und mit Asphalt ausgegossen. Diese tektonische Bewegung paust sich auch
durch die 80 m hohe Schottergrube Eder in Enzersberg, wobei hier die sonst festen Schotterwände durch die tekton. Bewegung an
bestimmten Stellen nachbrüchig sind, und verläuft weiter zum Nockstein und Untersberg.
2,588 – 0,01 Mio Jahre: Quartär 2,57 Mio Jahre Dauer
Der Kobalt-Kongo-Asteroid (mehr unter /Kongo Asteroid)
Es wird kühler mit Schotterablagerungen bis 320 m ü.A. über der Donau, die Donau fließt seit dem Tertiär das
Weitental (90 m Donauschotter im Untergrund) hinauf ins Weinviertel bei Mistelbach, sie bricht erst im Mindel in die Wachau,
Bisamberg und Leopoldsberg durch.
Um 1 Mio wird es trockener, in Thüringen gibt es eine subtropische Savanne.
Ab 800.000 Jahren beginnen die Haupt-Eiszeiten (acht oder vier, benannt nach 4 Flüssen in Bayern). Nach den Eisbohrkern-Daten
mit CO2-Bestimmung dauert
Günz von 650.000 bis 620.000, Mindel unterteilt in 4 Abschnitte:
Mindel 1: von 540.000 bis 510.000,
Mindel 2: von 460.000 bis 420.000,
Mindel 3: von 370.000 bis 330.000,
Mindel 4: von 280.000 bis 240.000,
Riß von 190.000 bis 130.000 und
Würm von 90.000 bis 10.000 v.Chr.
Um 780.000 tritt ein Polsprung auf, wobei der magnetische Nordpol in etwa 15 Jahren bei auf 10% verminderter Magnetintensität
vom Süd- zum Nordpol wandert. Um 780.000 erfolgte der letzte Ausbruch des Supervulkans Yellowstone, wobei dieser etwa alle
600.000 Jahre ausgebrochen ist und somit überfällig ist. Am Höhepunkt der Eiszeiten fällt der Meeresspiegel um bis zu 140 m ab
(erkennbar an untermeerischen Brandungsterrassen). Am Ende des Riß um 130.000 ist vermutlich eine Hitzekatastrophe, die zu den
sogenannten roten „Pechschottern“ (verbrannte Vegetation?) führt. Um 74.000 ist der letzte Ausbruch des Supervulkans Toba
(Sumatra), bei dem durch die nachfolgende Kälteperiode die Menschen(vorläufer) bis auf 10.000 Exemplare ausgerottet wurden
(Nachweis durch Gen-Varianz). Um 50.000 schlägt ein 45 m großer Meteorit in Wyoming (Barringer-Krater: Dm 1200 m) ein (30 to
Eisen sind dabei verdampft).
Um 45.000 gibt es innerhalb von 30 Jahren eine Nordpolwanderung von Nord über den Westatlantik zur Antarktis und über den
Ostpazifik wieder zurück.
Mit dem Würm um 90.000 Jahren beginnt die letzte Eiszeit (mit Höhlenbär, Höhlenhyäne, Mammut, Wollhaarnashorn) mit drei
Kaltphasen bei 70.000, 50.000 und 20.000 Jahren.
Um 50.000 bis 45.000 wandern Buschmänner-Verwandte über Indien (Reste: Tamilen) nach China und nach Südaustralien (Aborigines)
ein (Nachweis über das y-Gen, menschliches Grab in Südaustralien: Alter 40.000).
Um 37.000 folgt ein großer Vesuvausbruch, um 35.000 ein Meteoriteneinschlag.
Um 16.000 in der letzten Eiszeit (Würm) bilden sich vor dem rückschmelzenden Arktis-Eis in den westlichen USA im Raum
Washington/Montana mehrfach Sturzfluten mit 2000 km³ Wasser, die die Schluchten der „catlands“ bilden.
In den Kaltzeiten (Glaziale) ist nördlich der Alpen eine trockene Kaltwüste, von den alpinen und skandinavischen Gletschern
wehen kalte Fallwinde (Tiefdrucksystem).
Sandstürme (polarluftangetriebene Großzyklone mit Tiefdruckgebiet in Osteuropa) bringen aus Südrußland Lößablagerungen (lt.
Schwermineralanalysen im Löß) als Sanddünen, z.B. in Oberösterreich und Bayern in Form von 5 m bis 10 m mächtigen Sanddünen.
Die Hochs und Tiefs sind jahreszeitlich abhängig. Es ändern sich die Größen und Windrichtungen. Erst die glazial nachfolgende
Warmzeit mit Niederschlägen beginnt die Dünen von oben nach unten zu entkalken, den Sand zu verlehmen und damit oben eine
meist 1 - 3 m dicke Lößlehmdecke zu bilden.
Das Ende der letzten Eiszeit begann unvermittelt um 10.000 vor Chr. und war um 9.500 abgeschlossen, dann gab es unerwartet
eine nochmalige Eiszeit mit 1000 Jahren von 9500 bis 8500 v.Chr. (ein nordamerikansicher Gletschersee (?) ergießt sich in den
Atlantik und unterbricht den Golfstrom). Berücksichtigt man Ende und Anstieg der Vereisung vom Vorland bis zu den Hochalpen
und seinem Rückzug (Entfernung 75 km in 500 Jahren), so liegt der Vorstoß und Rückzug des Gletschers in den Alpen
durchschnittlich bei 150 m pro Jahr. Der heutige Rückgang der Gletscher um 15 m bis 20 m ist da schon sehr beträchtlich und
eindeutig klimawandelbedingt.
Um 22.000 stirbt der Neandertaler in Gibraltar aus, um 20.000 (oder auch früher) kommen die ersten Amerika-Besiedler aus
Asien (?) über die Beringstraße, um 17.000 folgt eine Sonnenerwärmung, es wird ein von 16.560 völlig erhaltenes Mammut in
Jakutsk gefunden, um 15.000 erfolgt in Nordamerika der Nachweis der jungsteinzeitlichen, europäischen Solutree-Kultur (zweite
Siedlungswelle aus Europa: lorbeerblattförmige feine Lanzenspitzen aus Feuerstein, Cro-Magnon-Mensch mit 1200 ccm Gehirn,
Ausbildung der heutigen Hauptrassen).
Um 12.000 wird das Skelett Lusia in Brasilien datiert, um 11.000 die Clovisschicht in Ohio (rot, Feuer). Riesensäugetiere
sterben aus.
Um 11.785 erfolgt ein Meteoriteneinschlag (Nachweis mit NO3 und NH4 im Grönlandeis) und das Ende der Mammuts. Um 10.900 bis
9.900 sind die Laach-Eifel-Vulkane aktiv: 15 km³ Lava auf 30 km Radius, Rheinaufstau, 7 Jahre lang sind kleine Baumringe in
der Schweiz (SO3) nachgewiesen.
Große Sandstürme in der Sahara wehen bis 13 Mio to Sandstaub (<0,02 mm) pro Jahr über den Atlantik und düngen und erhalten
so den nährstoffarmen, jahrmillionenalten Amazonas-Urwald.
Fuschler Ache:
Der felsige Flyschuntergrund von Thalgau liegt 74 m unter dem Talboden (Bohrung SONY etc.), an der Basis sind z.T. schwer
bohrbare, graue Fließsande (Glaukonitsande?). Darüber liegt bis 14 m unter GOK einheitlich dichte, feste, graue Grundmoräne.
Hier haben die Gletscher der verschiedenen Eiszeiten alles ausgeschürft und durch den Druck von 250 m Eisüberdeckung nur harte
Grundmoräne zurückgelassen. Ab etwa 14 m Tiefe beginnt eine lehmige Materialschüttung des Irlach-Baches (etwas Grundwasser auf
14,2 m), wobei ab 7 m Tiefe eine relativ locker gelagerte Lehmschichtung beginnt. Der südliche Talboden Thalgaus ab der
Landesstraße ist aus Schottern der Fuschler Ache aufgebaut und enthält einen ergiebigen Grundwasserhorizont mit
Grundwasserwärmepumpen.
Die vier Eiszeiten füllten das Tal von Thalgau wiederholt mit Gletscher bis auf ca. 780 m Seehöhe (Thalgauberg: Höhe Scheierl,
Zecherl; Thalgauegg bis zum Plateau, zum Vergleich am Gaisberg bis 1000 m). Dabei fließen die Gletscher mit einer
Oberflächenneigung von 2% Gefälle ins Vorland. Am Wasenegg/Elsenwang stoßen der Traungletscher und der Salzachgletscher
zusammen. Je nach Zwischenwarmzeit bildet sich am Zusammenfließen der Gletscherbäche hier durch Erosion eine 80 m tiefe
Schlucht. Ihre dorthin geleiteten randlichen Gletscherbäche bilden die großen Schottervorkommen der Klement- und
Eder-Kiesgrube. In diesen Schottern fließt aus dem Raum von Hintersee und Hof eine Riesenquelle (ca. 300 l/sec) heraus und
bildet den Ursprung des Brunnbaches, der wegen des 10°-Quellwassers auch im Winter bis Thalgau nicht zufriert.
Auch in Thalgauegg sind von Wartenfels Gletscherrandbäche (jetzt als Trockental erkennbar) mit Schottern nach West geflossen
und haben hier an der Hangkante in den Schottern als Einzugsgebiet die Quellaustritte von Thalgauegg gebildet. Die
Gletscherströme mit den Seitenmoränen hatten ein Gefälle von etwa 2%, daher ist das Einzugsgebiet z.B. der Thalgauegg-Quellen
vorwiegend hangparallel aus Ost nach West fallend wie der Traungletscher.
Der Salzachgletscher hat den Untergrund zwischen Koppl, Plainfeld und Thalgau durch seine unterschiedlichen Vorstöße
abgehobelt und mit drei schottergefüllten Rinnen versehen, deren jede eine Hangquelle speist, die kleinste die Filzmoosquelle
(ca. 10 l/s), die nächste die Plainfeldquelle (60 l/s) und die größte die Brunnbachquelle (300 l/s) mit einem Einzugsgebiet
aus Süd mit Gitzen, Lidaun und den Ort Hintersee (Färbeversuche Dr. Brandecker) durch störungsbedingte Karstschläuche. Darüber
liegt als Deckschicht Moränenstreu.
Der Hintersee selbst ist kein Grundwassersee, vielmehr ist er eine dichte Gletscherwanne, er wird von einigen Seitenquellen
gespeist und der vom Ort Hintersee kommende Tauglbach versickert oft vorher bis in 40 m Tiefe und fließt als Grundwasser unter
dem See durch. Der Ort Hintersee liegt in einem Talkessel aus Hauptdolomit und im Hauptdolomit gibt es grundsätzlich keine
Quellen, sondern wegen seiner splittrig/brüchig-bedingten guten Gesteinsdurchlässigkeit nur Versickerung.
10.000 bis heute: Holozän 12.000 Jahre Dauer
Die Gletscher sind abgeschmolzen, zurück bleiben U-Täler. Der Gegendruck des Eises an die Talflanke fällt weg, an geologisch
geschwächten Flanken im Hochgebirge bricht diese nach, oft in einer Größe von 1 km². Diese Rutschung überfährt den Talbach oft
um einige Meterzehner und drängt ihn an den Gegenhang, bis die Rutschung in einem labilen Gleichgewicht zum Stehen kommt.
Diese Erscheinung wird Talzuschub genannt und kommt in den Alpen hundertfach vor. Oben bildet sich meist eine Verflachung und
diese wird dann als Alm bewirtschaftet. Am Fuß der Rutschung erodiert der Wildbach weiter, ein Katastrophenniederschlag läßt
den labilen Hang mitsamt dem neugebildeten Wald erneut abrutschen, es entsteht eine gewaltige Mure aus Wasser, Schlamm und
Baumstämmen, diese bildet am Talausgang einen flachen Murschuttfächer.
Das Gletschergeschiebe im Alpenvorland wird durch Erosion wieder abgetragen, es bilden sich Talfüllungen mit viel Schotter,
die Traun bei Wels wird mit 10 m Schotter und die Donau bei Linz mit 18 m Schotter aufgefüllt.
An Mythen, Legenden und Geschichte gibt es für diese Zeit mit Naturbezug:
Um 11.785 v. Chr. erfolgt der Beginn der Priesterdynastie in Ägypten (davor Götter).
Um 9.600 gibt es ostspanische Felsbilder mit stilisiert langgezogenen Menschengestalten (bis Nordafrika und Ägypten), nach
Plato geht um 9626 Atlantis unter, nach dem „Buch des Dzyan“ (Tibet) ist ein Landstrich zwischen Florida und Kuba versunken,
nach Geologe Tollmann schlägt am 23. 9. 9545 ein Komet ein und verursacht eine Sintflut.
Um 9.500 sind Clovis-Leute (mit Solutree-Technik) in Nordamerika eingewandert.
Um 9.000 gibt es eine 500-jährige Zwischeneiszeit.
Um 9.000 wird Göbleki-Tepe (Türkei) aufgegeben und zugeschüttet (kein Wasser: keine Siedlung).
Um 8.000 Besiedlung von Jericho (frühe stadtartige Siedlung der Jungsteinzeit), aber um 6.900 erfolgt das Ende der Besiedlung
in Palästina.
Um 6.200 bricht der kanad. Hudsonsee durch (160 Mio km³ in 1 Jahr: 4 x Nordsee, Meeresspiegel steigt um 0,5 m) und verursacht
eine Kaltphase mit Hunger (der ausfließende See in den Atlantik verursacht eine Umlenkung des Golfstromes), der Bosporus
bricht durch zum leeren schwarzen Meer (30 Jahre Dauer, Welt-Meerespiegel fällt um 0,6 m).
6.500: erster gebrannter Ton
6.000: Methanhydratabbruch vor Norwegen auf 5.600 km² (gr. Tsunami in der Nordsee), Meeresanstieg weltweit; Sahara grün, ab
5.000 Wüste.
6.000: 10 km³ brechen vom Ätna ins Meer: Tsunami
5.300: Einwanderung der Bandkeramiker aus Mesopotamien nach Deutschland und Österreich (Asparn) mit hochorgansierten
Siedlungen.
5.000 bis 4.000: Donaukultur (Vinca-Kultur bei Belgrad: Schrift?) bis Don: 1.000 Jahre Frieden (!),
erste Reitervölker von pontischer Steppe,
im Tarimbecken Mumien von großen, blonden Menschen
4.950: plötzliches Ende der Bandkeramiker in Deutschland, Massengrab von 34 Personen in Herxenheim am Neckar
(Baden-Würtemberg).
4.800 bis 4.500: in Mitteleuropa gibt es Rundpalisaden mit 100 m Radius: Kreisgrabenanlagen
4.241: Beginn des ägypt. Kalenders
4.004: nach Bibel Erschaffung der Welt
3.761: jüd. Beginn der Welt
12. 8. 3114: Beginn Jahr 0 der Maya
3.537: nach arab. Quellen Bau der Cheopspyramide
3.328: Ötzis Tod (hat Kupferbeil mit 1% Arsenbeimischung, aus Salzburger Kupfer)
3.150: New-Grange-Gräber in Irland am Boynefluß (Dm 70 m, Höhe 7 m)
29. 6. 3123: Köfel-Meteoriteinschlag im Ötztal (nach Geologe Prof. Tollmann) mit 5 km² großem Bergsturz mit geschmolzenen
Gestein, das genaue Datum konnte aus einer sumerischen astronomischen Tontafel aus Ninive mit dem Plan der genauen
Planetenstellung und mit der Flugbahn des Meteoriten berechnet werden, es folgte ein weltweiter Temperatursturz
(Nachweis in Eiskernen von Gletschern weltweit), evtl. mit Erdbeben/Tsunami (Übergang der Sahara zur Wüste.
Ab 3.000 Kupferabbau und industrielle Verhüttung südl. von Teheran (Export nach Sumer), erste Metallwaffen.
5.000 bis 3.000: Reich von Meroe (Nubien) mit ägypt. Hieroglyphen und vielen Pyramiden, um 3.000 durch Erdbeben zerstört:
Auswanderung nach Ägypten und Errichtung der neuen Kultur (1. ägypt. Dynastie beginnt fertig und schlagartig).
3.000: 1. und 2. Dynastie in Oberägypten, kommend von Obernubien (Nordsudan, Pharaonen sind dunkelhäutig, erobern dann
auch Unterägypten bis zum Nildelta).
3.000: Sintflut in Mesopotamien
2.772: Ägypter gewinnen Kupfer auf Sinai, Zinn in Ägypten und Babylonien bekannt, 7 Jahre Dürre in Ägypten.
2.720: In Ägypten Übergang vom Goldwaschen zum Goldbergbau, älteste Bronze mit Kupfer/Zinn mit 9:1
2.675: Cheopspyramide fertig erbaut (unter Pharao Cheops ab 2.700)
2.600: Gilgamesch regiert Uruk (3 x 4 km groß, 8 m hohe Stadtmauer, Kanäle wie Venedig)
2.500: Bronzeplastiken in Ägypten, Kupferguß, extreme Warmzeit (aus Antarktis-Eis)
2.500: Ende der Kultur auf Malta (Schlamm: Tsunami?)
2.450: uralische Hirtenkrieger nach Europa: Vorfahren der Etrusker
2.420: ägypt. Seefahrten zum Goldland Punt (Südafrika)
2.350: tekton. Katastrophe im Orient, Nildelta um 8 m gehoben
2.205: Kometen in SO-Asien, 20 Jahre weltweite Dürre und Hitze (Nil trocken), Sandstürme, keine Savanne in der Sahara,
Eisberge vor Irland
2.000 Beginn der Bronzezeit in Nord- und Mitteleuropa (dauert bis 700), Eisenverwendung in Babylonien (?)
1.900 Untergang der Induskultur (Harappa, Mohenjo Daro)
1.800 Hitzemaximum, gr. Vesuvausbruch
1.764: Sintflut in Attika
1.643: Santorinausbruch (lt. Grönlandglaziologen): Tsunami, 7 Jahre Ascheregen, Bimssteine in Ägypten angeschwemmt
1.600: Himmelsscheibe von Nebra (durch Beifund der Schwerter datiert)
1.503: Flut in Deukalion
1.500: Mitteleuropa: Kältekatastrophe und Überschwemmung (Austufe?), bes. Nordsee, Neubesiedlung ab 1.200
1.343: Holzstiege im Salzbergwerk Hallstatt (500: Ende durch großen Erdrutsch)
1.300 bis 1.200 (bis 800): große Trockenheit: Ablagerungen am Toten Meer
1.250 Prüfung des Goldgehaltes in Ägypten durch Strichprobe am Probierstein (wie heute!)
1200: Mound A in Poverty Point in Louisiana: Erdbauwerk mit 240.000 m³ Erde (erbaut in 3 Monaten)
1.200: Große Völkerwanderung im Mittelmeer der nördl. Seevölker,
in Babylonien Einteilung der Sonnenbahn in 12 Tierkreiszeichen,
bronzene Kesselwagen in Nordeuropa
1.000: Kupferabbau in Rabmer (Gesäuse, Steiermark)
926: nach Salomons Tod Teilung Israels in Nordreich (Israel) und Südreich (Juda)
850: Kelten siedeln um den Bodensee
850: ~? Geburt Homers
800 bis 700: Nord-Süd-Polsprung, ein Polsprung tritt in der Erdgeschichte unregelmäßig alle 200.000 bis 500.000 Jahre auf.
800: Einwanderung der asiat. Etrusker aus Lydien, erobern bis 600 die Toskana, 12-Städte-Bund, 79: Ende mit Kapitulation
Volterras, Bewohner nach Norden in die Alpen verschwunden.
776: 1. Olympische Spiele, Klimaverschlechterung (erste Expansion der Germanen und Kämpfe gegen Kelten), Bronzehelme der
Kelten
753: Gründung Roms
747 und 702 und 687: Fimbulwinter
722: Assyrer erobern Israel (Nordreich)
700: älteste lydische Münzen aus Elektron (natürl. Gold-Silber-Legierung), Etrusker betreiben Bergbau, Industrie und Handwerk,
vor allem Eisen vor Elba
595: Phönizier umrunden Afrika in 3 Jahren
587: Nebukadnezar erobert Juda (Südreich): Beginn babylon. Gefangenschaft -538
587: Kelten erobern von Etruskern Norditalien (bis 521)
5. 5. 585: Thales von Milet sagt Sonnenfinstenis voraus
514: Erleuchtung Buddhas
500: kelt. Fürstenhof am Glauberg (Hessen) auf 20 ha (Fürstenhügelgrab und Statue gefunden), Festung abgebrannt und Massengrab
in Müllgrube (kein Opferfund damit vergleichbar)
479: Tod Konfuzius
Um 500 werden die befestigten kelt. Höhensiedlungen im Alpenvorland aufgegeben
465: Herbst: 1 km großer Chiemgaukomet: 1200 km² verwüstet
264: Rom zerstört Orvieto (letzte große Etruskerstadt, Etrusker von 1100 bis 100 vor Chr. (aus Lemnos und Lydien eingewandert
(Herodot und Gentechnik)), in der Etruskerstadt Populonia bei Elba werden ab 600 vor Chr. aus 2,5 Mio to Eisenerz 700.000 to
Eisen erzeugt, 1 Mio to Schlacke wurde gefunden.
206 bis 204: kleine Baumringe
146: Rom zerstört Karthago (von 500.000 Ew. bleiben nur 50.000 als Sklaven übrig)
0: Dendrochronologie: Baumfund auf der Pasterze aus dieser Zeit (Warmzeit)
186: Ausbruch des Tongarim auf Neuseeland: „rote Sonne“ in Rom
Am 9. 5. 363 zerstört ein Erdbeben Petra in Jordanien (Hauptstadt der Nabatäer)
536: Rio Pango-Vulkanausbruch in Guatemala: auf 2000 km² alle Maya tot durch pyroklastischen Strom (SO2 und Asche in
Grönland-Eiskernen, weltweiter Kälteschleier durch Ascheschleier).
536: grauer Schleier über der Erde: Vulkan?, Tsunami?, Kometeneinschläge in Nordaustralien: kalt, marine Kieselalgen in
Grönlandeis!
535 bis 540: zunehmend kleine Baumringe, Kometeneinschlag (kein SO3 in Eiskernen: kein Vulkan)
537: Konstantinopel: Sonne verschwand in Aschewolke
526 bis 545: geringe Baumringe
542: Pest in Konstantinopel durch Schiff aus Alexandria (aus Nubien?), 100 Mio Menschen sterben an der Beulenpest (Einwohner
Europas halbiert)
546: Packwerkbau aus Holz (Äste, Stämme) am Fuschlsee (Dm 90 m)
565 – 600: Klimawandel (sehr starker El Ninjo, Nachweis in Eisbohrkernen)
610: Ende der Maya, Ende der Mochze-Kultur in Peru (El Ninjo mit 20 cm Lehmlage: große Überschwemmung) und der Nasca-Kultur
durch Dürre (seit -200)
700 bis 800: Magnetfeld schwächer : Dürre?
874: Norweger besiedeln Island (bis 930)
1054: Supernova 3 Wochen sichtbar
1130: Ende der Pueblo-Kultur (nach 30 Jahren Dürre)
1185: sehr warm (kaum Winter in Würzburg)
1340: Heuschrecken vom Lungau bis ins Waldviertel
26.Juli 1342: Hochwasserkatastrophe in Deutschland
1350: Ende der Vaca Larga-Kultur (Ahnen der Inkas): Pyramide mit 750 x 300 x 30 m (zerstört durch El Ninjo), viel Regen in
England bis 1352 (Hungersnot, große Flut)
14. 1. 1362: stärkste Sturmflut der Nordsee
1516 (bis 1540): schneelose Winter in Gastein (kein kostengünstiger Goldtransport mit Schlitten auf Schnee möglich, ab 1550:
kalt)
1586: Tornado in Gent
1650 – 1700: kleine Eiszeit (kleine Sonnenflecken, Augsburg)
1683: sehr kalter Winter
1783: Laki-Riesenvulkan-Ausbruch (Island), Nord: kälter, Süd: wärmer (Nil: - 15%)
1797: Tsunami in SO-Indien
10. 4. 1815: Tambora-Ausbruch: 100 km³ in die Atmosphäre
1816: Jahr ohne Sonne, 7. Juni: Eis in Dtld, kleine Eiszeit (-3,5°C)
1. Sept. 1859: bisher stärkster bekannter Sonnensturm (USA-Telegraphen zerstört)
1883: Ausbruch des Krakatau: 24 m hoher Tsunami, langjährige Lufttrübungen
Zum Schluß noch ein besonderes Naturereignis zum Nachdenken:
30. 7. 1908: Tunguska-Meteorit (Dm 30 bis 60 m: 100.000 to schwerer „Schneeball“)
Am 30. 6. 1908 um 7 Uhr 15 Ortszeit auf 60°53´nördlich und 101°53´westlich hat das Tunguska-Ereignis stattgefunden. Es gab
nach Augenzeugenberichten mehrere, bis 20 km hohe, vertikale Lichtsäulen (Feuersäulen) mit bis 14 Explosionen und nachfolgend
aufsteigende, pilzförmige, graue Wolken (wie spätere Atombombenwolken).
Auf einer dreieckigen Fläche von 2000 km² (Durchmesser ca. 30 km) wurden ca. 60 Millionen Lärchenbäume der Taiga verbrannt
und/oder entwurzelt oder geknickt, und zwar in Richtung von einem Zentrum weg, im Zentrum blieben die Bäume kahl und verbrannt
stehen (z.B. ähnlich wie in Hiroshima einzelne Gebäude im Zentrum der Explosion).
Trotz Sonne war der Detonationsblitz 100 km weit sichtbar. Bis 500 km Entfernung konnte ein heller Feuerschein und eine starke
Erschütterung, eine starke Druckwelle und Donner beobachtet werden. Die Transsibirische Eisenbahn in 700 km ist fast
entgleist. Die Explosion(en) war bis 1000 km hörbar. Die bis 500 km entfernten Zeugen sagten im Bereich von Süden und Westen
andere Bewegungsrichtungen, andere Azimute und Höhe als die Zeugen im Osten, was somit einen einheitlichen ballistischen Flug
eines Körpers eindeutig ausschließt (nichtballistische Flugbahn), es soll auch zick-zack-Richtungen gegeben haben. Die
versuchte Festlegung einer Flugbahn ergab eine Richtung von Süd(ost) nach Nord(west), andere sagten: " ein Feuerball aus
Südost" (Spiegel 27.6.2007). Im näheren Bereich war eine starke Helligkeit und eine intensive Wärmestrahlung feststellbar,
und zwar so stark, dass ein Bewohner sich das Hemd vom Leibe reißen wollte, weil er glaubte, dass sein Hemd brenne. Ganze
Rentierherden kamen ums Leben.
Als nächstliegende Erklärung bot sich ein Kometeneinschlag an. Der Komet sollte geschätzt 100.000 to schwer sein (Durchmesser
etwa 30 m als schmutziger Schneeball) und in einer Höhe von 5 km bis 14 km (Feuerschein reicht dann 500 km weit) explodiert
sein. Trotzdem konnte der russische Mineraloge Kulik (und später andere) keine Nickel-, Eisen- oder Steinbruchstücke finden,
obwohl Kulik bis 35 m Tiefe im Zentrum Probebohrungen durchführte. Er untersuchte die Fläche (Sümpfe auf 25 m Permafrostboden)
genau, fand aber keinen Krater und keine Kometenbruchstücke. Er fand nur mikroskopische kleinen Diamantenstaub,
Graphitsplitter, Eisen- und Nickelkörnchen, auch 20 - 100 µm große Silikatkügelchen wurden gefunden, allerdings ist dies im
Gebiet eines alten Vulkanes nicht ungewöhnlich. Das Moor wurde auffallenderweise teilweise meterhoch zu Hügeln aufgetürmt und
verdichtet. Sind diese Moordecken durch im Moor plötzlich aufgeheizten Wasserdampf explosionsartig und flächig gehoben worden?
8 km nördlich vom Zentrum liegt der trichterförmige, elliptische und 55 m tiefe Tscheko-See, auf dessen Grund alte,
umgeknickte Lärchen gefunden wurden. Nach Aussagen von damaligen Eingeborenen ist er dementsprechend auch älter (>100 Jahre)
als der Einschlag.
Im Jahr 1929 überflog das Luftschiff "Graf Zeppelin" bei seiner Erdumrundung das Gebiet auf der gezielten Suche nach einem
Einschlagkrater, fand aber keinen.
Forscherbeobachtungen, Messungen und Schätzungen:
Ein atmosphärischer Hitzeblitz wie von 1000 Atombomben (blitzschnelle Wirkung) hat mit sehr hoher Temperatur (>10 Mio °C) die
Bäume von oben nach unten verbrannt und ist nur 1 - 2 cm in das Holz des Stammes eingedrungen (Geologe Kulik). Eine
hypothetisch angeführte Gasexplosion hat kaum 1000° und wirkt nicht magnetisch. Es gab laut Irkutsk-Observatorium nämlich
einen mehrstündigen magnetischen Sturm mit einer Magnetfeldänderung (Erdmagnetfeld drehte sich in Sibirien für einige
Stunden), ähnlich dem Magnetsturm nach der Höhenexplosion einer amerikanischen Atombombe 1958 (künstliche Polarlichter und
viele freie Elektronen). In Europa waren die folgenden Nächte so hell, dass z.B. in London in der Nacht die Zeitung gelesen
werden konnte. Seismisch umrundete die Bebenwelle zweimal die Erde, wie es nur beim Ausbruch des Krakatau 1883 festgestellt
wurde.
Es wurde festgestellt, es gibt kein vergleichbares Ereignis auf der Welt.
Die Erde wird immer wieder und unvermittelt von großen Naturereignissen getroffen, die die Kultur und Geschichte der
Menschheit nachhaltig verändern.
Fuschler Ache:
Die Fuschler Ache entspringt im Fuschlsee. Der Fuschlsee ist 4,2 km mal 0,8 km groß, er hat 2,65 km², 98 Mio m³, 67 m Tiefe,
29 km² Einzugsgebiet und wirkt für Hochwässer der Fuschler Ache wie ein Retentionsbecken.
Um den Fuschlsee gibt es in 800 m ü.A. fluviatile Schotter (Höfnerhäuser oberhalb Schloß Fuschl) und genau auf dieser Höhe an
der schobernahen Thalgaueggkante gibt es Erosionsrinnen in Richtung Leiten, der Gimsenwirt zwischen Fuschl und St. Gilgen
liegt auf 735 m, bei einer Entfernung des Hangschuttes kommt man sogar bei etwa 700 m auf den Felsboden. Daraus ergeben sich
Überlegungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass in der vorletzten Eiszeit (Riß) der Rißgletscher der Salzach höher war
als der Traungletscher und hier der Fuschlsee nach St. Gilgen entwässert hat. Ob dabei im Untergrund eine enge Schlucht unter
die 700 m beim Gimsenwirt wie die Lammerschlucht gebildet wurde, die von der letzten Eiszeit wieder zugedeckt wurde, bleibt
offen.
Ein eigenes Phänomen stellt die Brunnbachquelle mit ca. 300 l/sec dar. Sie tritt mit ca. 10°C aus und der Brunnbach ist daher
auch im Winter immer eisfrei. Im Einzugsgebiet fallen jährlich etwa 1800 mm Niederschlag, wovon im klüftigen Hauptdolomit bis
zu 50% versickert. Dies ergibt eine Grundwasserneubildung von 28 l/sec.km². Damit ergibt sich als Einzugsgebiet der
Brunnbachquelle mind. 11 km².
Dieser Grundwasserstrom entspringt vom Tal in Hintersee, fließt in 40 m Tiefe unter dem Hintersee durch (!), kommt, eventuell
auch durch Karstschläuche?, über Hof und Gitzenbereich unmittelbar neben der Russenstraße und mit gleichem Gefälle (Nachweis
z.B. durch die Quellaustritte entlang der Straße) zum Quellaustritt des Brunnbaches der ehemaligen Schieferermühle (jetzt bei
Kiesgrube SSK). Bei diesem Grundwasserleiter handelt sich um eine derart enge, schottergefüllte Schlucht, dass sie östlich von
der tieferliegenden Fuschlerache getrennt ist und westlich bei der 150 m tiefen Brunnenbohrung im Bereich Toiflbauer nicht
mehr angetroffen wurde.
Wie kann sich die Fuschler Ache ein Bett in den harten, querliegenden Flyschfels nahezu 100 m tief schürfen, obwohl 150 m
daneben und parallel zur Ache ein großer unterirdische Grundwasserfluß verläuft? Warum bricht der Grundwasserfluß zur 40 m
tiefer liegenden Fuschler Ache nicht durch? War in der Eiszeit der Grundwasserfluß nicht aktiv, weil der glaziale Permafrost
ihn eingefroren und abgeschirmt hat? Oder hat der Chiemgaukomet diesen Bereich quer als Schlucht aufgeschlagen (die wenigen
sichtbaren Gesteine in der Schlucht der Fuschlerache sind deutlich zerstört) und der Fuschlsee hat sich hier mit einem
Sturzbach von 700 m Seehöhe auf 664 m entleert und im Bereich der Mayerhöfe in Thalgau eine deutliche Terrasse aufgeschüttet?
Jedenfalls ist der Querdurchbruch (Schlucht in den querschlägigen Flyschfelsen) der Fuschler Ache nach Thalgau relativ jung
(nacheiszeitlich), da er frei von Moränen ist.
In der letzten Eiszeit ist der Gletscherbach zwischen dem Traun- und Salzachgletscher, der die Schotter von den Kalkalpen zur
Schottergrube SSK Eder in Thalgau-Enzersberg mitbrachte, über das gletschergefüllte Thalgautal über Bärental, den
Kraimooserbach bis zum Fenninger Spitz in den Wallersee abgeflossen.
Unter Berücksichtigung von oben beschriebenen Erscheinungen und der in Faistenau und anderswo vorkommenden, 2 bis 3 m
mächtigen roten Lehmbedeckung mit „verbrannten“ Flyschbruchstücken auf quartären Schottern kann auch ein derartiger
Entstehungsprozeß des Fuschler-Achen-Durchbruches als nicht unwahrscheinlich angesehen werden.
Wenn man bedenkt, dass historisch um etwa 500 v. Chr. die Hallstattkultur (auch am Dürrnberg!) plötzlich endet und auf zwei
Jahrhunderte keine Besiedlung vorhanden ist, gleichzeitig ein großer „Erdrutsch“ das Salzbergwerk Hallstatt so zerstört,
sodass dieses auf Jahrhunderte nicht wieder in Betrieb geht und die Salzgewinnung nur mehr am Dürrnberg erfolgt, und der
Chiemgaumeteorit (um 465 ?: 1200 km² verwüstet; Sparta verliert 464 durch „Erdbeben“ den Kern seines Heeres) eingeschlagen
sein soll und die einzige Angst der Kelten (griechische Bezeichnung für „Helden“) die war, dass ihnen der Himmel auf den Kopf
fällt, dann könnte man auch im Bereich der zwischen Dürrnberg und Hallstatt liegenden Fuschler Ache sehr nah an einem
vergangenen Geschichtseinschnitt-Geschehen gewesen sein, vor allem im Kernland der Kelten zwischen Hallstatt, Hallein und
Dürrnberg (die Himmelsscheibe von Nebra besteht aus Kupfer aus Mitterberghütten, Tauerngold, Salzhandel, sozusagen das von
Gebirgen umschlossene Silikon Valley der Antike und weiter folgend ihrer norischen Eisenschmiedekunst) und auch an der
Fuschler Ache.
Die Fuschler Ache verhält sich in der Schlucht in Elsenwang mit 2% Gefälle wie ein Gebirgsbach, im ortsnahen, flachen Tal von
Thalgau mit 1% Gefälle wie ein typischer Mäander. Damit hat die Fuschler Ache ihren heutigen Verlauf erreicht.
Es folgt die Laténezeit, ein Geschichtsabschnitt von einem weit in der Schweiz liegenden Ort mit einem anderen und anders
bezeichneten Kulturabschnitt.
Antike, Mittelalter, Neuzeit, die Zukunft war und ist offen.